Die Geschichte des Weins lässt sich nur mit der Geschichte der Menschheit erzählen: Als Bestandteil religiöser Riten, Sinnbild von Kulturen oder einfach ästhetisches Genussmittel ist Wein seit der Antike unser geschmackvoller Begleiter. Wein ist facettenreich und zeigt in der Liaison mit Menschen, dass er nicht nur Gaumenfreuden bereitet, sondern eine Wissenschaft für sich ist. Doch wie findet man sich in der Fülle an Informationen über das perfekte Weinglas, den Unterschied zwischen Dekantieren und Karaffieren oder das ideale Zubehör zurecht? Ganz nach dem Motto „In Vino Veritas“ haben wir Ihnen einen Ratgeber für den perfekten Weingenuss zusammengestellt. Dabei zeigen wir Ihnen nicht nur Do’s und Dont’s des Weingenusses, sondern auch eine Auswahl praktischer und eleganter Weinprodukte, die Sie in unserem Onlineshop oder auch im Concept-Store auf der KÖ42 finden können.

It’s a Match: Zu jedem Wein gehört das richtige Glas

Der beste Wein verliert seine Qualität, wenn er nicht im richtigen Glas serviert wird. Dabei ist jedoch nicht nur die Weinglasform und -größe von Bedeutung, sondern auch die Qualität des Glases. Im Allgemeinen wird zwischen mundgeblasenen und maschinengefertigten Gläser unterschieden. Bei ersteren ist der Vorteil, dass sie dünnwandiger sind und feiner an der Lippe liegen. Der Geruchs- und Geschmackssinn bekommt bei ihnen eine größere Dimension an Aromen geboten und sollte deswegen unbedingt bei jedem Weinliebhaber – und solchen die es werden wollen – im Regal stehen. Der Nachteil von mundgeblasenen Gläsern: Sie sind nicht so bruchsicher wie maschinengefertigte Gläser. Außerdem sind sie hochpreisiger, da es sich um Handfertigungen handelt.

Unser Tipp: Kombinieren Sie beides! Eine große Auswahl bieten die Traditionsunternehmen ZWIESEL oder Riedel, die seit Jahrhunderten Glaswaren auf höchstem Niveau herstellen. Dabei lohnt es sich auch tiefer in die Tasche zu greifen, denn das richtige Weinglas intensiviert nicht nur das Weinaroma, sondern schafft eine ausgeglichene Balance zwischen den Bouquet-Elementen und hinterlässt so einen nachhaltig positiven Abgang.

Die BIG FIVE der Weingläser

Die Frage der Fragen lautet aber: Welches Weinglas wird für welchen Wein genutzt? In der großen Auswahl an Glasformen und -größen raten Sommeliers zu den BIG FIVE: Je zwei Gläser für Rot- und Weißwein, ein Glas für Schaumweine.

Für Rotweine, die tanninbetont sind, eine hohe Farbdichte und feste Gerbstoffstruktur aufweisen, ist das Bordeaux-Glas die beste Wahl. Dank des voluminösen Bauches bekommt der Wein genügend Raum zur freien Entfaltung. Der breite Durchmesser eignet sich perfekt zum Schwenken, wobei der Wein reichlich mit Sauerstoff in Kontakt kommt und noch intensiver schmeckt. Durch den nach oben schlank auslaufenden Duftkamin werden die komplexen Aromen zusätzlich gebündelt – für ein umfassendes, aromatisches Weinerlebnis.

Einkaufs-Tipp: Mundgeblasenes Bordeauxglas Denk’Art von Zalto

Rotweine, die einen starken Charakter haben, benötigen Gläser, die ballonförmig sind – das Burgunder-Glas. Durch die spezielle Form wird eine ausreichende Luftzufuhr des Weins gewährleistet. Feinste Aromen und die ungeahnte Fülle des Weines zeigen sich in diesem Weinglas besonders.

Unser Einkaufs-Tipp: Maschinell gefertigtes RIEDEL Vinum Burgunderglas und mundgeblasenes Burgunderglas Air Sense von ZWIESEL

Für gereifte, im Holz ausgebaute Weißweine ist das Chardonnay-Glas ideal. Durch die große Oberfläche und den hohen Duftkamin können die unterschiedlichen Aromen dieser Weine in vollem Umfang zur Geltung kommen.

Einkaufs-Tipp: THE FIRST Chardonnay-Glas von ZWIESEL

Das Riesling-Glas weist ein minimales Volumen auf, weshalb es für filigrane und vielschichtige Aromen leichter Weißweine sehr gut geeignet ist. Auf diese Weise wird der hohe Säuregehalt und Restzucker von fruchtigen Weißweinen ausgeglichen – für den garantiert perfekten Weingenuss.

Einkaufs-Tipp: Riesling-Glas aus der Kollektion Sommeliers von RIEDEL

Champagner- oder Sektgläser zeichnen sich durch ihre hohe, schlanke Kelchform aus, die Duftstoffe optimal bündelt. Durch die breite Öffnung wird der Kohlensäure von Champagner, Crémant oder Sekt außerdem Raum zur freien Entfaltung gegeben. Eine kleine raue, hervorstehende Stelle am Kelchboden des Glases, der Moussierpunkt, führt dazu, dass das gelöste Kohlenstoffdioxid im Getränk sich leichter zu einer Blase entwickeln kann. Der Champagnergenuss wird so zum wahren, prickelnden Highlight.

Unser Einkaufs-Tipp: Champagnerglas aus der Kollektion Intervalle von Hermès

Die Do’s and Dont’s der Weinschule

DO: Achten Sie auf die richtige Temperatur des Weins. Dies ist ein wichtiger Faktor, damit sich das volle Aroma des Weines entwickeln kann. Dabei gilt:

Schaumweine werden gut gekühlt serviert (6-7°C), Weißweine sollten gekühlt werden, jedoch nicht eiskalt serviert werden (je nach Rebsorte 9-14°C), Rotweine werden nicht gekühlt (je nach Rebsorte zwischen 14 und 18 °C) – sie werden also unter Zimmertemperatur gehalten.

Für eine optimale Kühlung findet man bei AdHoc ein praktisches Weinthermometer. Am Tisch können auch die klassisch-eleganten Weinkühler von Christofle oder Georg Jensen genutzt werden.

DO: Gläser sollten immer sauber, glänzend und geruchsfrei gehalten werden. Die besten Reinigungsmöglichkeiten finden Sie im weiteren Verlauf des Weinratgebers.

DO: Gläser werden immer am Stiel gehalten, sollte das Glas keinen Stiel haben, dann im unteren Drittel – ansonsten läuft man Gefahr, dass der Wein zu warm wird.

DONT: Niemals zu viel einschenken, die optimale Serviermenge liegt zwischen 9-15 cl.

Eine Sache des Stils – Öffnen sei gekonnt

Wenn eine Flasche Wein geöffnet wird, muss der Moment zelebriert werden. Umso mehr geht dies mit den entsprechenden Hilfsmitteln. Korkenzieher sind ein Muss für das gekonnte Öffnen der Weinflasche. Christofle bietet in der Kollektion Graphik geschmackvolle, versilberte Barware an. Ob Flaschenuntersetzer, Korkenzieher, Tropfringe oder Flaschenkorken – diese Kollektion bietet alles, was den Weingenuss noch eleganter und besonders stilvoll macht. Wer Design liebt und technische Rafinesse schätzt, findet bei Le Creuset den Leverpull Hebelkorkenzieher – mit diesem wird das Korkenziehen zu einem Kinderspiel. Ist der Wein erstmal geöffnet, ist die richtige Aufbewahrung besonders wichtig. Luftdichte Verschlüsse sind essenziell, besonders schöne Varianten bieten Alessi oder Georg Jensen.

Dekantieren oder Karaffieren?

Bei dieser Frage bedarf es einer kleinen Begriffserklärung: Dekantieren bedeutet, dass der Wein von Ablagerungen befreit wird. Beim Karaffieren versorgt man den Wein mit Sauerstoff, damit er seine Aromen frei entfalten kann. In der Regel findet man also eine Mischform aus beidem. Insbesondere ältere Weine sollten dekantiert werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Wein langsam in den Dekanter gefüllt wird, sodass der Bodensatz in der Flasche bleibt. Bei jungen Weinen, also Weinen, die bis zu 10 Jahre alt sind, wird durch ein Umfüllen die Sauerstoffanreicherung angeregt – Geschmack und Aromen können sich optimal entfalten. Diese Weine werden direkt in den Dekanter gefüllt. In der Regel sollten Weinflaschen 8-12 Stunden vor dem Genuss geöffnet werden. Wird der Wein karaffiert, verkürzt sich die Zeit, die der Wein benötigt, um sich frei atmen zu können. Das vorrangige Konservierungsmittel des Weins – Kohlendioxid – das bei der ersten alkoholischen Gärung freigesetzt wird, wird beim Karaffieren verringert, sodass der Wein reift. Insbesondere junge Weine profitieren deswegen vom Umfüllen in den Dekanter, weil der Reifeprozess dadurch angestoßen wird. Aber vorsicht: Bei alten Weinen kann es auch dazu führen, dass die Schwelle der Oxidation zu schnell überschritten wird und der Wein ungenießbar wird. Übrigens ist das Karaffieren von Weinen nicht nur bei Rotweinen angemessen, sondern lässt sich genauso bei Weißweinen anwenden. Detailverliebte, handgefertigte Dekanter bieten RIEDEL oder ZWIESEL an, aber auch französische Manufakturen wie Puiforcat oder Saint Louis zeigen Dekanter auf höchstem Niveau der Eleganz.

Die Geheimformel für strahlend schöne Weingläser und Dekanter

Viele Weingläser, unter anderem von ZWIESEL und RIEDEL sind spülmaschinengeeignet. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Glas nicht in Kontakt mit anderen Glas- oder Metallwaren kommt. Insbesondere Dekanter sowie feine Glas-Handfertigungen sind nicht für die Spülmaschine geeignet. Das deutsche Traditionsunternehmen Eisch bietet wiederverwendbare Reinigungskapseln an, die aus rostfreiem Edelstahl gefertigt sind. Mit ein wenig Wasser in ein Gefäß gegeben und geschwenkt können so Ablagerungen an Stellen, die eine Bürste nicht erreicht, einfach entfernt werden. Damit der Dekanter auch im Innerenn getrocknet werden kann, hat Eisch außerdem Dekantertrockner im Sortiment, durch den Wasserflecken vermieden werden können. Durch die patentierte Technik kann jede Stelle des Dekanters erreicht werden – die fusselfreien Mikrofasern hinterlassen außerdem keine Spuren und sind besonders saugfähig. RIEDEL bietet das ideale Poliertuch für Gläser, welches  ebenfalls aus Mikrofaser besteht und somit ist es ideal für das Polieren. Nachdem die Glaswaren gereinigt wurden, ist bei der Aufbewahrung unbedingt darauf zu achten, dass sie in geruchsneutraler Umgebung stehen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen einzigartigen, stilvollen und vor allem geschmacksreichen Weingenuss.